Kosmetik mit Lichtschutzfaktor: Ein Ersatz für Sonnencreme?

Auch wenn die Tage kürzer werden, man sich nicht in unmittelbarer Äquatornähe befindet und der Himmel eigentlich bedeckt ist – eine Pflegecreme fürs Gesicht mit Lichtschutzfaktor sollte Teil der täglichen Pflege-Routine sein. Denn nur weil die Temperaturen im Winter sinken, heißt das nicht automatisch, dass auch die Kraft der Sonne abnimmt. Im Gegenteil: Der weiß glitzernde Schnee der Alpenregion reflektiert die Sonnenstrahlen zusätzlich.

UV-Strahlung: ganzjähriges Risiko

Die im Sonnenlicht enthaltene UV-Strahlung stellt das ganze Jahr über eine Gefahr für unsere Haut dar. Trägt sie doch zur lichtbedingten Hautalterung bei und steigert das Hautkrebsrisiko – sowohl drinnen als auch draußen. Selbst wenn man hinter einer Fensterscheibe im Büro oder Auto sitzt: Die UV-Strahlung durchdringt die gläserne Barriere und trifft auf die Haut. Diese äußerlichen Einflüsse können dazu führen, dass sich Sonnenschäden häufen und nur oberflächlich verheilen - die Zellen selbst bleiben jedoch geschädigt. Darauf beruht auch die Aussage, dass sich unsere Haut jeden Sonnenbrand "merkt". Besonders Acht geben sollten übrigens jene Personen, die zu Pigmentflecken neigen: Sonnencreme ist für sie ein Muss. Ist die Melanin-Produktion erst einmal fehlaktiviert, so wird diese nämlich auch bei kurzen ungeschützten Aufenthalten im Freien in Gang gesetzt und die unschönen braunen Flecken werden sichtbar.

Kombiprodukte als praktische Komplettlösung?

Da Sonnenschutz so wichtig für unsere Haut ist, integrieren immer mehr Kosmetikmarken einen Lichtschutzfaktor, kurz LSF, in ihren Produkten. Tagescremes, CC-Cremes, Foundation, Bronzer, Puder und Lippenstift werben mit unterschiedlich hoch konzentriertem Sonnenschutzfaktor. Doch wie wendet man diese Artikel an und soll man zusätzlich trotzdem zur Sonnencreme greifen? Generell gilt: Weniger ist mehr. Denn je mehr Produkte „aufeinandergeschichtet“ werden, desto strapaziöser ist dies für unsere Haut. Wer beispielsweise einen Bürojob ausübt und täglich weniger als 15 Minuten an der Sonne verbringt, der kann getrost zu einer Tagescreme ohne Lichtschutz (LSF) und einem Puder mit integriertem Lichtschutzfaktor greifen. Hält man sich allerdings gerne draußen auf – um die Vitamin D-Reserven des Körpers aufzutanken – sieht die Situation schon wieder ganz anders aus: In diesen Fällen ist es ratsam, Cremen bzw. Make-up mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 zu verwenden.

Hoher Lichtschutzfaktor in den Bergen

Bewegung an der frischen Luft ist gesund. Schon zehn bis 15 Minuten im Tageslicht regen den Körper an, Vitamin-D – welches für den Knochenaufbau wichtig ist – zu bilden. Begibt man sich in alpine Hochlagen oder tritt den Winterurlaub an, so sollte man unbedingt Produkte mit Lichtschutzfaktor 50 wählen. Bei Temperaturen ab bzw. unter null Grad gilt es, die Haut darüber hinaus mit einem Kälteschutz zu schützen: Denn beim Skifahren oder Snowboarden ist ungeschützte Haut durch Kälte, Fahrtwind, UV-Strahlung und Schwitzen besonders dem Risiko von Kälteekzemen, oberflächlichen Erfrierungen und Gefäßschäden ausgesetzt. Minus zehn Grad fühlen sich für die Haut durch den sogenannten „Windchill“ bei 20 km/h Fahrtgeschwindigkeit wie minus 21 Grad an. Bei 60 km/h sinkt der Wert sogar auf minus 35 Grad. Deshalb gehören neben einer Sonnenbrille mit UV-Schutz ebenso eine Creme mit Lichtschutzfaktor 50 und eine Kombination aus Pflege, Kälte- und Sonnenschutz bei Skiurlauben mit ins Gepäck. Zusätzlich empfiehlt sich ein Sun-Blocker für besonders gefährdete Stellen – wie Stirn, Lippen und Nase.

Gut zu wissen

Da es sich beim Sonnenschutz häufig um chemische Filter handelt, ist es besonders wichtig, den UV-Schutz abends abzuwaschen bzw. die Haut nach einem ausgedehnten Sonnenbad mit einer passenden Pflege zu reinigen. Auch ein kritischer Blick auf das Ablaufdatum des Sonnenschutzes lohnt sich: Viele Sonnenschutzpräparate sind nach dem Öffnen nur sechs Monate haltbar – dies zeigt ein Symbol, das sich meist auf der Rückseite der Verpackung findet. Danach ist das Produkt zwar nicht „schlecht“, aber es ist möglich, dass die 100%-ige Schutzfunktion nicht mehr gegeben ist.

Weitere Hintergrundinformationen zur Pflege in den kalten Monaten finden Sie hier:

Hau(p)tsache gut geschützt im Winter

Hautpflege im Winter

Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at

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