Wasser-Shiatsu – kurz Watsu® genannt – macht sich die gefühlte Schwerelosigkeit eines Körpers im Wasser zu Nutze. Die Technik wurde in den achtziger Jahren aus der japanischen Behandlungsform Shiatsu heraus entwickelt, unterscheidet sich aber durch Art und Anwendung schon alleine aus dem Unterschied der Elemente von Wasser und Erde. Die Kombination aus Auftrieb, Widerstand, den heilenden bzw. unterstützenden Qualitäten des körperwarmen Wassers und der mehr-dimensionalen Bewegungsfreiheit macht die unterstützende Körperarbeit zu einer idealen Behandlungsform für Menschen mit Schmerzen im Bewegungsapparat, psychosomatischen Beschwerden und all jenen, die unter verschiedensten Angstthemen leiden.
Kontrolle abgeben – Vertrauen aufbauen
„Der Ursprung allen Lebens auf unserem Planeten liegt im Wasser. Zwei Drittel der Erdoberfläche und ungefähr 70 Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus diesem Element. Durch Watsu® entsteht ein ähnliches Gefühl wie in der Zeit in ‚Mamas Bauch‘, als sich noch alles warm, sicher und geborgen anfühlte. Im Rahmen unserer Behandlung kehren unsere Klientinnen und Klienten wieder ins Wasser zurück. Sie schließen die Augen, geben somit ein Teil der Kontrolle ab und haben die Möglichkeit, sich durch eine einfühlsame und haltgebende Schwebe-Position fallen zu lassen", beschreibt Alfred Mittermayr den Vorgang. Bei den Wassershiatsu® Behandlungen bleiben Nase und Mund übrigens stets über Wasser.
Unterstützung von physischen und psychischen Einschränkungen
Es sind die sanften Bewegungsimpulse, unterschiedliche Berührungs-Qualitäten und der Wechsel von dynamischen und stillen Sequenzen, die diese spezielle Behandlungsform ausmachen. So werden sowohl die körperliche als auch psychische Wahrnehmung, als auch andere Möglichkeiten der Themenverarbeitung – durch positives Körperfeedback –angeregt. Die Behandlung wirkt sich in besonderer Weise auf unser vegetatives Nervensystem aus, welches unsere Atmung, Herz-Kreislauf-System und die Verdauung entspannt. Auch in Fällen, bei denen es im Rahmen des Entwicklungs- und Lebensprozesses zu Störungen des Vertrauens gekommen ist, kann die Behandlung heilsam wirken.
Vielseitige Anwendungsbereiche
Besonders positive Erfahrungen hat Alfred Mittermayr bei der Wasserbehandlung mit Menschen mit Behinderung gemacht: "Für Mitmenschen, die in ihrem Bewegungsraum sehr eingeschränkt sind, ist das Gefühl von Haltgebender Sicherheit, Freiheit und Weite im Wasser ein besonderes Erlebnis.“ Auch Senioren genießen die wohltuende Kombination aus Wärme, Nähe und dem „Bewegt-werden“. Schwangere – sowohl zur Geburtsvorbereitung als auch nach der Geburt – schätzen diese Form der Körperarbeit vor allem deshalb, weil sie sich mit ihrem ungeborenen Kind im gleichen Element befinden und schwerelos im körperwarmen Wasser schweben. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die, durch das zusätzliche Gewicht belastete Wirbelsäule,– besonders im Lendenwirbelbereich – entlastet wird und sich Muskulatur und Beckenboden besonders gut entspannen.
Für wen ist Watsu® nicht geeignet?
Die Behandlungsform im Wasser ist bei akuten körperlichen Erkrankungen bei denen ein Aufenthalt im Wasser kontraindiziert ist – also einen Faktor aufweist, der gegen die Maßnahme spricht – nicht anzuraten. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für die das Wasser mit 35 Grad zu warm sein könnte, ist Vorsicht geboten. Auch Epilepsie-Patienten und Menschen, die unter chronischen Entzündungen leiden, offene Hauterkrankungen haben oder eine Allergie gegen Chlor aufweisen, sollten diese Anwendung meiden. Bei physiologischen bzw. psychologischen Unsicherheiten ziehen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, Physiotherapeuten oder Psychologen Ihres Vertrauens zu Rate.
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung zum Thema Watsu® stehen Ihnen die Expertinnen der oö. Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at
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