Durch Qualitätssiegel können sich die Kunden in Oberösterreichs Fachinstituten sicher fühlen
Qualität und Hygiene spielen eine zentrale Rolle in den Fachinstituten der oö. Landesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure. Als Interessensvertretung der 3.000 Mitglieder-Betriebe in Oberösterreich ist die Innung stets bemüht, die bereits hohen Standards bei Qualität und Hygiene laufend weiterzuentwickeln. Das garantiert beste Betreuung und Sicherheit für alle Kundinnen und Kunden.
Gut für dich hat mit der Landesinnungsmeisterin Eva Danner-Parzer über Qualität und Hygiene in den oö. Fachinstituten gesprochen.
Gut für dich: Jedes Mitglied der oö. Fachinstitute für Fußpflege, Kosmetik und Massage verfügt über ein Fachinstituts-Siegel. Was sagt dieses Qualitätssiegel den Kunden? Und worauf können diese sich verlassen, wenn sie das Siegel in den Fachinstituten sehen?
Eva Danner-Parzer: Für die Kunden bedeuten die Qualitätssiegel in erster Linie, dass sie in einem Fachinstitut sind, das sich hohen Qualitätsstandards verpflichtet hat und diese einhält. Der Inhaber des jeweiligen Fachinstituts bekommt das Qualitätssiegel nur dann, wenn er seine Kompetenz durch eine Befähigungsprüfung bei der Meisterprüfungsstelle oder durch eine entsprechende Fachausbildung (Lehre & anschließende Praxiszeiten) nachweist. Leider sind meine Kollegen und ich in der Praxis immer wieder mit Fällen konfrontiert, bei denen Kunden von nicht qualifizierten Personen („Pfuschern“) fachlich nicht korrekt behandelt werden. Die Nichteinhaltung von Ausbildungs- und Qualitätsstandards kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit der Kunden haben. So kann zum Beispiel das unsachgemäße Modellieren der Nägel zu gesundheitlichen Problemen wie Nagelpilzerkrankungen führen. Um solche Fälle zu vermeiden, ist es uns sehr wichtig, dass jedes Fachinstitut die vorgeschriebenen Qualitätsstandards einhält und die Fachkräfte entsprechend ausgebildet sind. Auch ermutigen wir die Kunden, sich zu informieren und bei ihrem Fachinstitut nach entsprechenden Qualitäts- und Ausbildungsnachweisen aktiv nachzufragen.
Gut für dich: Und wie kann ich sicher sein, dass die Qualitätsstandards im Fachinstitut eingehalten werden? Wie erkenne ich das?
Eva Danner-Parzer: Dafür, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden, gibt es ein sichtbares Zeichen für die Kunden und zwar sind das unsere Qualitätssiegel. Ein Qualitätssiegel ist eine kreisrunde Plakette mit der Aufschrift „Qualität mit Auszeichnung“, „Fachinstitut“ sowie der Nennung des jeweiligen Bereichs, für den das Institut dieses Siegel erhält. Es gibt 12 unterschiedliche Qualitätssiegel für die Fachbereiche: Kosmetik, Massage, Fußpflege, Permanent Make-Up, Heilmasseure, Diabetische Fußpflege, Wimpernverlängerung, Shiatsu, Piercen, Haarentfernung, Nageldesign und Tätowieren. Bei geprüften oö. Fachinstituten hängen diese Siegel meist gut sichtbar im Eingangsbereich.
Gut für dich: Im Fachinstitut der Tätowierer und Piercer, sowie in Studios, in denen Permanent Make-up angeboten wird, kann man oft auch einen Unbedenklichkeitsnachweis hängen sehen. Was ist das genau?
Eva Danner-Parzer: Der Unbedenklichkeitsnachweis ist für diese Fachinstitute gesetzlich vorgeschrieben. Die Prüfung wird von einem vom Gesetzgeber anerkannten, akkreditieren Institut jährlich durchgeführt. Bei der Überprüfung wird festgestellt, ob sämtliche Vorschriften zur Ausstattung der Betriebsstätte sowie die verwendeten Geräte, Farben und Stoffe, sowie die Abläufe beim Piercen, Tätowieren und Permanent Make-Up ordnungsgemäß eingehalten werden. Ebenso werden einschlägig fachliche Fortbildungsnachweise und auch persönliche Eigenschutzmaßnahmen wie etwa die Hepatitis Impfung kontrolliert. Nur wenn dies alles erfüllt ist, wird dem Fachinstitut der Unbedenklichkeitsnachweis ausgestellt, und ist in Ergänzung mit dem Qualitätssiegel der Innung ein weiteres sichtbares Zeichen für die Kundinnen und Kunden.
Gut für dich: Wie erkennen Kundinnen, unabhängig von den Qualitätssiegeln oder dem Unbedenklichkeitsnachweis, ob ein Fachinstitut die Qualitätsstandards einhält und sie dort gut aufgehoben sind?
Eva Danner-Parzer: Einen guten ersten Indikator gibt mir sicherlich der erste Gesamteindruck, den ich als Kundin in Bezug auf die Hygiene und Sauberkeit des Fachinstituts wahrnehme. So erkenne ich ganz schnell an der verwendeten Wäsche wie Handtüchern oder Decken, aber auch an einem sauberen und ordentlichen Boden des Studios, wie es um die Qualität im Fachinstitut bestellt ist. Besonderes Augenmerk gilt den Arbeitsutensilien und der persönlichen Hygiene der Fachkräfte. Daran kann ich als Kunde gut einschätzen, welche Standards von den Betreibern des Instituts gesetzt werden.
Gut für dich: Vor gut einem Jahr wurde zum Qualitätssiegel auch noch ein Hygienesiegel eingeführt. Was sagt dieses Siegel aus? Wofür steht das Hygienesiegel?
Eva Danner-Parzer: Das Hygienezertifikat wurde neu eingeführt und zwar für die beiden Fachbereiche Nageldesign und Fußpflege. Es ist ebenfalls als eine kreisrunde Plakette für die Kunden erkennbar. Diese beiden Berufsgruppen können sich freiwillig dieser Hygieneprüfung unterziehen, wo unter anderem der Arbeitsplatz, Geräte, sowie Abläufe der Desinfektion überprüft werden. Erfüllen die Fachinstitute, die im Hygienesiegel definierten Kriterien und Qualitätsansprüche, dürfen sie das Siegel zwei Jahre führen. Danach ist eine Erneuerung notwendig. Für die Kunden der Fachinstitute bedeutet dieses Siegel noch mehr Sicherheit und Hygiene bei den Behandlungen.
Gut für dich: Sie leiten seit 30 Jahren ihr eigenes Institut, feiern heuer ihr Firmenjubiläum. Inwiefern haben sich die Qualitätsstandards, der Qualitätsanspruch in diesen drei Jahrzehnten verändert bzw. haben sich diese überhaupt verändert?
Eva Danner-Parzer: Qualität und Hygiene spielten schon immer eine große Rolle in den Fachinstituten. Schon zu meiner Anfangszeit wurden kontaminierte Instrumente immer sterilisiert und die Desinfektion von Instrumenten, Flächen, Wäsche und Hände wurde regelmäßig durchgeführt. Auch in meinen Anfangszeiten wurde von verantwortlichen Fachinstituten bereits ein Hygieneplan geführt. Der wohl deutlichste Unterschied zu heute ist, dass es klarere gesetzliche Vorschriften und strengere Überprüfungen durch die Behörden gibt und diese werden auch laufend von den Behörden an den neuesten Wissensstand angepasst und auch überprüft. Die Einhaltung all dieser Vorschriften hinsichtlich Qualität und Hygiene hört sich vielleicht nach einem großen Mehraufwand für die Fachbetriebe an, aber ein gewissenhaftes Institut sieht die strengen Richtlinien nicht als Strafe oder als unnötige Mehrarbeit. Ganz im Gegenteil. Eine ständige Überprüfung liegt im eigenen Interesse der Institute. So kann man sicher gehen, dass im Sinne des Kunden und auch für die Fachexperten selbst wirklich alles passt.
Gut für dich: Das heißt, die Qualitätsstandards wurden im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt und auch angehoben. Können Sie konkret einige Aspekte aufzählen?
Eva Danner-Parzer: Richtig, die Qualitätsstandards entwickeln sich immer weiter und das ist auch gut so. Im Vergleich zu vor ein paar Jahren gibt es heute etwa deutlich mehr und unterschiedliche Anbieter von Desinfektionsmittel und Hygieneartikel. Die Materialien von Handschuhen sind zum Beispiel heutzutage viel hochwertiger, als noch vor einigen Jahren. Das ist nicht nur für die Kunden vorteilhaft, sondern auch für die Haut der Mitarbeiter. Für die Berufsgruppe der Tätowierer wird eine detaillierte Auflistung über gefährliche Inhaltsstoffe in Tattoofarben vom Bundesministerium zur Verfügung gestellt, um hier für noch mehr Sicherheit für die Konsumenten zu sorgen. Und auch das Fortbildungsangebot wird stets erweitert. Heute steht den Fachkräften eine viel umfangreichere Auswahl an Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung als noch vor ein paar Jahren. All das sind wesentliche Punkte in Bezug auf eine Qualitätssteigerung. Unsere Kunden sollen sich darauf verlassen können, dass sie von Experten behandelt werden, die ihr Handwerk verstehen und größten Wert auf Qualität, Sauberkeit und Hygiene legen.
Gut für dich: Danke für das Gespräch.
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