Wer kennt ihn nicht, den „berühmten Punkt“ unter dem Schulterblatt. Die Rede ist von einem Schmerzpunkt der zwickt, wenn man zu lange sitzt, einseitigen Tätigkeiten nachgeht oder nach langen Autofahrten. Na, erwischt? Es handelt sich hier um einen sogenannten Triggerpunkt. Einer „Gewebeverhärtung“ welche aus Gewebsverklebungen besteht, Muskeln und Nerven blockiert und dadurch Schmerzen verursacht.
Hannes R. geht seit vielen Jahren regelmäßig zur Massage. Immer wieder variiert der Masseur zwischen klassischer Auflockerungsmassage, intensiverer Sportmassage und der Fußreflexzonenmassage. Bei diesem Termin schildert Hannes R. seinem Masseur ein akutes Beschwerdebild. Seit einer langen Urlaubsautofahrt macht ihm ein Schmerzpunkt unter dem rechten Schulterblatt zu schaffen. „Für uns Masseure ist es sehr wichtig, dass wir akute Schmerzen oder Veränderungen mitgeteilt bekommen. Nur so können wir rasch und individuell auf solche Befindlichkeiten reagieren. Diese Punkte sind oft im Gewebe vorhanden und werden durch unterschiedliche Tätigkeiten wie langes Autofahren oder langes Sitzen am Computer aktiviert. Wenn die Punkte schmerzen, kann man diese intensiver bearbeiten“, schildert Experte Rainer Stadler. Wer also regelmäßig zur Massage geht, sollte den Masseur immer wieder über akute Schmerzleiden informieren und nicht warten, ob der Masseur diese entdeckt. Gut, dass Hannes R. seine plötzlich auftretenden Schmerzen dem Experten schilderte. So konnte dieser gezielt den Schmerzpunkt mit der Triggerpunktmassage bearbeiten.
Wie funktioniert die Triggerpunktmassage?
Bei dieser Technik wird, wie auch beispielsweise bei der Bindegewebsmassage, trocken gearbeitet. Das bedeutet, es wird ohne Öle oder Lotionen massiert, um tiefer in die Muskulatur und in das Gewebe vordringen zu können. Die sogenannten myofaszialen Schmerzpunkte sind wie kleine Kugeln unter der Haut tastbar. Diese bestehen nicht aus Muskeln sondern aus Gewebeverklebungen.
Manche Menschen klagen gleich über mehrere Schmerzpunkte. Diese werden bei der Behandlung Punkt für Punkt aufgespürt und mit starkem Druck sediert, bis der Schmerz merklich nachlässt. Die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist bei dieser Behandlungsform entscheidend, da dieser den Masseur über die eigene Schmerztoleranz informiert. So wird die Behandlung vom Experten individuell gesteuert.
Wenn es nicht nur Punkte betrifft, sondern ganze Muskelstränge oder handflächengroße Areale kommt die Methode der tiefen Faszientechnik zum Einsatz.
Vorbeugen ist besser als nachbehandeln
Faszien haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Faszien nennt man das Gewebe welches Muskeln, Knochen und Sehnen miteinander verbindet. Diese Gewebsstruktur besteht zu 80 Prozent aus Wasser und braucht vor allem Bewegung um nicht zu verfilzen oder zu verkleben. Bewegung heißt aber nicht immer gleich langwieriger Ausdauersport. Gemeint sind Spaziergänge, leichte Gymnastik, Yoga, Dehnungsübungen oder Entspannung an der Faszienrolle (ein spezielles Trainingsgerät, welches die Faszien dehnt).
Wer genug trinkt und sich, in welcher Form auch immer, regelmäßig bewegt, der kann diese myofaszialen Schmerzpunkte vermeiden.
Natürlich können diese beiden Techniken während einer Behandlung gemischt werden. Jedoch ist eine halbe Stunde ausreichend, da die Behandlungen mitunter schmerzhaft sein können. Der Experte weiß nach der ausführlichen Befundung, was der Körper braucht.
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung zum Thema Massage stehen Ihnen die Expertinnen der oö. Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: gewerbe4@wkooe.at
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