Babys spüren intuitiv, was Wissenschaftler in langwierigen Forschungen herausgefunden haben: Berührungen und Streicheleinheiten tun gut. Sie machen stark und fröhlich, sind entscheidend für eine stabile Eltern-Kind-Bindung und bilden das Fundament für ein gesundes Leben.
Und genau da setzt Baby-Shiatsu an. Der Shiatsu-Therapeut, mit einer Zusatzqualifikation, kann durch die gezielte Behandlung die Entwicklung des Kindes unterstützen.
Einerseits wird durch die sanften, jedoch fachgerechten Berührungen die kindliche Entwicklung gefördert. Zum anderen können etwaige Entwicklungsauffälligkeiten oder -verzögerungen früh erkannt und dementsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
Shiatsu ist jedoch für jedes Alter geeignet – erfahren Sie hier mehr über Shiatsu.
Shiatsu bei Babys
Im ersten Lebensjahr trägt ein Mensch sein Rüstzeug zusammen, wie er sich später wahrnehmen wird. Die Meridiane sind dabei Taktgeber für die menschliche Entwicklung und Entfaltung. Und an diesen orientiert sich Shiatsu.
In der ersten Zeit nach der Geburt haben sich die 12 Meridiane noch nicht vollständig entwickelt. Im ersten Lebensjahr arbeiten aber bereits jeweils vier der späteren Hauptmeridiane zusammen. Durch dieses Verhältnis der Meridiane zueinander entstand in der Shiatsu-Sprache das Wort „Familien“. Der „vorderen Familie“ sind zum Beispiel der Magen-, Milz-, Dickdarm- und Lungen-Meridian zugeordnet.
Weiters unterscheidet man beim Baby-Shiatsu die „hintere Familie“ und die „seitliche Familie“. Um alle 3 „Familien“ zu unterstützen, gibt es drei Behandlungspositionen: auf dem Rücken, auf dem Bauch (das Baby kann im Arm der Mutter ruhen) und auf der Seite.
Betrachtet man beispielsweise die motorische Entwicklung eines Kindes, so ist die „vordere Familie“ Impulsgeber zum Finden der eigenen Mitte und des Gleichgewichtes. Die „hintere Familie“ unterstützt das Aufrichten des Kindes und die „seitliche Familie“ steuert das Drehen. An den grundlegenden Fähigkeiten wie Sitzen, Gehen, Laufen, Hüpfen sind alle drei „Familien“ beteiligt und wechselseitig dominant. Indem man diese Meridiane gezielt aktiviert, werden zum Beispiel diese natürlichen Entwicklungsprozesse unterstützt.
Der Behandlungsablauf
In der Behandlung geht der Therapeut einfühlsam auf die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten der Kleinsten ein. Das Baby sollte gesund, satt und frisch gewickelt sein.
Im Erstgespräch zwischen Elternteil und Therapeuten werden Eckdaten geklärt und Be-handlungsmöglichkeiten sondiert. Folgende Angebote können den Eltern vorgestellt werden:
- Spielerische Angebote für die „drei Familien“ im Gesamten
- spezielle Bauchbehandlung
- spezielle Rückenbehandlung
- „Glücksgriffe“
Jetzt geht’s los
Bei der Shiatsu-Behandlung ist das Baby (anders als bei der Babymassage) nicht nackt oder nur mit der Windel bedeckt, sondern leicht bekleidet.
Der Experte beginnt nun den Säugling mit sanftem Druck auf bestimmte Energiebahnen zu behandeln.
Je nach Bedarf wird nun aktivierend oder beruhigend auf die Energiebahn eingewirkt.
Babys zeigen durch ihr Verhalten sehr gut, ob sie genug von der Behandlung haben und eine Pause brauchen. Wenn es beispielsweise den Blick abwendet braucht es die Zeit um die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Die Dauer der Shiatsu-Behandlung variiert je nach Alter und Empfinden des Babys zwischen 15 und 30 Minuten.
Kontraindikationen für eine Shiatsu-Behandlung:
- das Baby fühlt sich während der Behandlung nicht wohl
- Fieber, andere akute Erkrankung
- Impfungen (erst wieder 48 Stunden nach der Impfung)
- chronische Mattigkeit, unerklärlicher Gewichtsverlust
Baby-Shiatsu für Zuhause
Einzelne, sogenannte Shiatsu-“Glücksgriffe“ können bei manchen Baby-Beschwerden helfen und zum Beispiel Bauchweh lindern oder Schlafschwierigkeiten entgegenwirken. Erfahrene Experten geben diese Techniken gerne an interessierte Eltern weiter.
Hier ein Beispiel für Zuhause:
Blähungen lösen für Säuglinge im Alter von zwei bis vier Monaten:
Beide Hände übereinander auf die Brust des Babys legen. Zunächst abwarten bis sich der Bereich unter den Händen erwärmt. Dann langsam mit gleichmäßigem Druck bis zum Bauchnabel wandern. Dort die Hände ruhen lassen, bis es warm wird. Mit beiden Händen übereinander und mit leichten Druck im Uhrzeigersinn kreisende Bewegungen um den Bauchnabel ausführen. Das Baby spürt seine Mitte. Diese Technik aktiviert die Bauchmuskeln. Viele Babys ziehen die Beine an und heben sie hoch.
Bei anhaltenden und wiederkehrenden Problemen bitte immer einen Experten zu Rate ziehen.
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung zum Thema Shiatsu stehen Ihnen die Expertinnen der oö. Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: gewerbe4@wkooe.at
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