Menstruationsbeschwerden können den Alltag einer Frau massiv beeinträchtigen. Denn wenn die Monatsblutung einsetzt, zieht sich die Gebärmutter immer wieder zusammen um ihre Schleimhaut abzustoßen – Krämpfe und starke Schmerzen sind die Folge. Gegen diese Regelschmerzen gibt es jedoch sanfte und wirkungsvolle Methoden, mit welchem man die Schmerzen lindern und langfristig zu einer Minderung der Beschwerden beitragen kann.
Die zwei Arten der Dysmenorrhö
Treten Menstruationsbeschwerden regelmäßig auf, so spricht man von einer Dysmenorrhö. Unterschieden wird hierbei zwischen einer primären und einer sekundären Dysmenorrhö, wobei diese die gleichen Symptome zeigen. Finden sich keine organischen Ursachen für die Menstruationsbeschwerden, so spricht man von einer primären Dysmenorrhö. Sie tritt typischerweise wenige Monate nach der ersten Regelblutung (Menarche) erstmals auf und bleibt mehr oder weniger lange – bei einigen Frauen sogar bis zur Menopause – erhalten. Liegen hingegen organische Gründe vor, so spricht man von einer sekundären Dysmenorrhö.
Menstruationsbeschwerden abklären lassen
Klar ist, dass jede Frau, die häufig unter Menstruationsbeschwerden leidet, von ihrem Gynäkologen abklären lassen sollte, ob organische Gründe vorliegen. Denn hinter den Unterleibsbeschwerden kann zum Beispiel eine Endometriose, also eine Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, oder ein Myom, eine gutartige Vergrößerung der Gebärmuttermuskulatur, stecken. Entzündungen, Zysten oder mechanische Verhütungsmittel (Spirale) können ebenfalls zu starken Regelschmerzen führen.
Was Sie während Ihrer Periode tun können
Neben den physiologischen Ursachen sind Menstruationsbeschwerden oft auch ein Zeichen dafür, dass die Bedürfnisse des Körpers im Alltag vernachlässigt werden. Mit Hilfe von Schmerzen ruft sich der Körper wieder in das Bewusstsein, verlangt die volle Aufmerksamkeit und fordert Ruhe, Entspannung, Wärme und vitalstoffreiche Nahrung. Nun gilt es, diese Gelegenheit zu nutzen, um sich Zeit für sich selbst zu nehmen und sich mit schönen und gleichzeitig wirksamen Dingen zu verwöhnen. Nachfolgend finden Sie einige hilfreiche Ideen und natürliche Behandlungsmethoden, zur Krampflösung und Schmerzlinderung.
1. Für Entspannung sorgen
Je mehr Stress eine Frau verspürt, desto stärker sind in der Regel auch ihre Menstruationsbeschwerden. Denn anhaltender Stress spiegelt sich – wenig überraschend – auch körperlich wider. Die Faktoren, die einer Frau bei der Entspannung helfen, können durchaus unterschiedlich sein. Egal ob ein gemütlicher Abend vor dem Fernseher, ein wärmendes Bad, eine entspannende Ganzkörpermassage, Zeit an der frischen Luft oder eine ausgewogene Mahlzeit – nun ist die Gelegenheit, um sich eine Pause zu gönnen und um all jene Dinge zu tun, die sonst aus Zeitmangel aufgeschoben werden.
2. Regelschmerzen wegmassieren
Auch eine Fußreflexzonenmassage kann wesentlich zur Entspannung beitragen. Durch gezielte Behandlung der Bezugszonen am Fuß können Organe angeregt oder beruhigt werden. Durch eine bestimmte Drucktechnik von außen kann man den Energiefluss stimulieren und dadurch vom Fuß aus, die jeweils zugeordneten Organe oder Körperteile beeinflussen. Jeder Muskel und jedes Organ, kann nur dann optimal funktionieren, wenn eine gute Durchblutung gewährleistet ist. Über die Reflexzonenmassage können körpereigene Kräfte mobilisiert und die Selbstheilung in Gang gebracht werden.
Im Fall der Menstruationsbeschwerden sind die Zonen für den Urogenitaltrakt (Geschlechtsapparat), sowie für die Lymphzone des Bauchraums gefragt: Diese liegen entlang der Achillessehnen. Bei akuten Menstruationsbeschwerden empfiehlt es sich, etwa eine handbreit, den Bereich oberhalb von Innen- und Außenknöchel, bis zum Fersenbein um die Achillessehne, ausreichend zu massieren. Diese Massage löst oder lindert Verkrampfungen des Bauchraums und kann von den meisten Frauen sehr gut selber durchgeführt werden. Der Vorteil der Fußreflexzonenmassage: Selbst wenn sich unterwegs Menstruationsbeschwerden ankündigen haben Sie das notwendige Handwerkszeug immer dabei.
3. Akupunkt-Massage (APM) in Anspruch nehmen
Anstatt mit feinen Nadeln, wird bei dieser Art der Behandlung mit Stäbchen gearbeitet, die die Energiebahnen des Körpers (Meridiane) ins Fließen bringen. Vor allem bei jungen Frauen, die unter extrem stechenden Schmerzen oder dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, kann diese Behandlung eine erhebliche Erleichterung darstellen.
4. Entkrampfende Wärmeanwendungen
Für viele Frauen längst zur Selbstverständlichkeit geworden, ist die entkrampfende Wirkung einer Wärmflasche bzw. eines, beispielsweise in der Mikrowelle erwärmten, Kirschkernkissens. Die Schmerzen im Bereich des Unterleibs, Bauches oder Rücken werden so meist etwas gemindert und der Tag lässt sich etwas leichter bewältigen. Doch auch wärmende Pflaster, die einfach auf den unteren Rückenbereich geklebt werden, können und oft über Stunden hinweg Wärme spenden, tragen zur Linderung der Beschwerden bei und lassen sich einfach in den Arbeitsalltag integrieren.
5. Abwarten und Tee trinken
Nicht nur von außen, sondern auch von innen hilft Wärme. Genau aus diesem Grund, sollte man bei Menstruationsbeschwerden auch vermehrt Tee trinken. Heilkräuter – wie etwa Schafgarbe, Gänsefingerkraut, Mönchspfeffer oder Frauenmantel – sind nicht nur relativ leicht in der Apotheke oder im Reformhaus erhältlich, sondern eignen sich auch perfekt für einen entsprechenden Aufguss.
6. Leichte Bewegung
Sportlich aktive Frauen leiden, laut den Erfahrungen der Fachkraft, üblicherweise seltener unter Menstruationsbeschwerden. Mit dafür verantwortlich sind Endorphine, die im Zuge der Bewegung ausgeschüttet werden und schmerzlindernd wirken. Zudem wird die Durchblutung insgesamt – und damit auch im Becken – verbessert und die Ablösung der Gebärmutterschleimhaut unterstützt. Wer nun glaubt, man müsse Hochleistungssport betreiben und richtig ins Schwitzen kommen, der irrt: auch schonende Bewegungen, wie etwa ein kleiner Spaziergang, sanfte Dehnübungen, etwas Yoga oder eine Shiatsu-Einheit können – sofern die Schmerzen nicht allzu groß sind – dabei helfen die Unterleibskrämpfe zu reduzieren. Dennoch gilt: auf den eigenen Körper hören und ausprobieren, was für einen selbst am besten funktioniert und diese individuellen Aktionen kontinuierlich fortführen.
7. Bewusstseinsbildung
Ein erster wesentlicher Schritt ist das eigene Bewusstsein zu verändern. So kann man Schmerzen präventiv – also noch bevor sie entstehen – entgegenwirken. Ein neues, besseres Körpergefühl, hilft den Bedürfnissen des eigenen Körpers gerecht zu werden, die Warnsignale frühzeitig zu erkennen und beim Versuch, den täglich auftretenden Stress zu reduzieren. Wichtig ist, wieder zu spüren was einem gut tut und was nicht. Um Menstruationsbeschwerden erst gar keine Angriffsfläche zu bieten, empfiehlt es sich das eigene Leben in Balance zu bringen. Ein gesunder Lebensstil, mit nährstoffreicher Ernährung und ausreichend Bewegung, sowie einer Sanierung des Darms – welcher viele Stoffe speichert, die wir eigentlich gar nicht benötigen – bzw. eine Entsäuerung des Körpers, können wesentliche Unterschiede machen.
Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten der OÖ Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.
Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at
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