Cover-up: Wenn Tattoos nicht (mehr) gefallen

Martin Hofer ist seit 14 Jahren selbstständiger Tätowierer in Linz. In seinem Studio 74 hat er wöchentlich Kunden, die sich ein bestehendes Tattoo überstechen lassen möchten. Gründe dafür gibt es ganz unterschiedliche: „Manchen gefällt einfach das Motiv nach Jahren nicht mehr, weil es oft nicht zum aktuellen Leben oder Gefühlsstatus passt. Andere möchten etwas mehr aus dem bestehenden Tattoo machen. Und manche Tattoos sind wirklich schlecht gestochen und sehen nach einiger Zeit nicht mehr gut aus“, plaudert Hofer aus dem Nähkästchen. In den meisten Fällen können bestehende Tattoos gut überdeckt werden, sodass der Träger wieder Freude am Körperschmuck hat. Cover-ups haben aber natürlich auch Grenzen:

  • Das Motiv eines Cover-ups kann nicht kleiner ausfallen als das bestehende (;-)).
  • Meist müssen für das Cover-up Tattoo dunklere Farben gewählt werden, damit das vorherige Motiv gut überdeckt werden kann.
  • Filigrane Motive eignen sich nicht als Cover-up.
  • Manchmal sind mehrere Sitzungen notwendig, um eine wirklich gelungene Überdeckung zu machen.
  • Da die Haut sich ständig erneuert ist nicht garantiert, dass ein Cover-up das bestehende Tattoo zu 100 % und für immer überdeckt.

Cover-up Tattoos sind nicht immer groß und schwarz

Es herrscht oft der Irrglaube, dass Cover-up Tattoos riesige, schwarze Flecken auf der Haut sind. Natürlich ist es das Einfachste, ein bestehendes Tattoo durch ein großflächiges schwarzes Tattoo zu überdecken. Dieser Wunsch besteht auch bei manchen, denn die sogenannten „Blackwork“ Tattoos sind gerade sehr trendig. Es gibt jedoch viele andere Arten ein Cover-up zu gestalten. Hier ist die Kreativität und das Können des Tätowierers gefragt: „Bestehende Tattoos lassen sich oft wunderbar ergänzen oder umwandeln. Hierfür ist es wichtig, dass man sich intensiv mit dem bestehenden Motiv, der Haut des Trägers und natürlich mit den Wünschen des Kunden auseinander setzt“, erklärt Martin Hofer.

Recherche und Bedenkzeit

Der Wunsch nach einem Tattoo bzw. die Umsetzung dieses in die Tat, sollte gut überlegt sein. „Trends kommen und gehen, ein Tattoo begleitet den Träger aber ein Leben lang“, gibt Tätowierer Hofer zu bedenken. Deshalb sollte man vielleicht nochmal eine Nacht länger darüber schlafen, welches Tattoo zukünftig auf dem Oberarm zu sehen sein wird. Gut überlegt, sollte aber auch die Wahl des Tätowierers sein. Dazu ein paar Fragen, die man sich stellen könnte:

  • Gefällt mir der Stil, also die Handschrift des Tätowierers?
  • Geht er auf meine individuellen Wünsche ein?
  • Stimmt die Qualität seiner Arbeit und die Qualität der verwendeten Materialien?
  • Wie sauber ist das Studio?

Dazu müssen vielleicht ein paar Läden abgeklappert werden, aber die investierte Zeit lohnt sich bestimmt.

Zwei Tipps noch vom Tätowier-Experten:

  • Immer auch die fertigen Arbeiten eines Tätowierers anschauen. Frische Tattoos vermitteln oft einen falschen Eindruck. Erst ein vollständig abgeheiltes Motiv zeigt das Endergebnis.
  • Vorsicht bei feinen Linien, die eng aneinander gestochen werden wie etwa oft bei Schriften. Da die Haut arbeitet und sich die Farbpigmente in der Haut verschieben können, kann es sein, dass diese Linien mit der Zeit verschwimmen und langsam anstatt eines Schriftzugs ein schwarzer Fleck tätowiert ist.

 

Für alle weiteren Fragen oder eine individuelle Beratung zum Thema Tattoo stehen Ihnen die Expertinnen der oö. Fachinstitute jederzeit gerne zur Verfügung.

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: gewerbe4@wkooe.at

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