Narbenpflege: Was bei Narben hilft

Sie sind schmale helle Linien auf der Haut. Beinahe jeder von uns trägt die ein oder andere auf seinem/ ihrem Körper. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Rede ist von Narben, die man sich im Laufe des Lebens zugezogen hat. Den Wunsch, das Narbengewebe zu überdecken bzw. die betroffene Partie möglichst unversehrt aussehen zu lassen, verspüren viele von uns. Hier einige Behandlungsmethoden, die die Narben zwar nicht wegzaubern, aber in ihrer Ausprägung wesentlich verbessern. Mit Bedacht sollte man in jedem Fall vorgehen – schließlich bringen manche Verfahren auch ein gewisses Risiko mit sich.

Narben mittels Cover-up Tattoo überdecken

Entschließt man sich dazu, die Narbe mit einem Tattoo zu überdecken, so sind vorbereitende Maßnahmen von enormer Bedeutung. „Kundinnen und Kunden, die daran denken, sich eine Narbe übertätowieren zu lassen, sollten das Gewebe unbedingt entsprechend vorbereiten. Ein halbes Jahr vor dem Tattoo-Termin empfiehlt es sich, die Narbe zweimal täglich zu pflegen. Denn durch die Pflege wird die Narbe flacher, der Bereich weicher und das Gewebe durchlässiger – Farbpigmente können somit besser aufgenommen werden und das Risiko des ‚Aufstechens‘ wird minimiert,“ so der Freistädter Tätowierer Alois Thauerböck. Manche Tätowierer beherrschen überdies eine Tattoo-Technik, die es einem erlaubt „Narben flacher zu tätowieren“.

Auf Narbencremes vertrauen

Narbencremes oder -gele enthalten spezielle Wirkstoffe, die die Heilung der Haut positiv beeinflussen. Sie machen das neue Gewebe elastischer, beugen Rötungen und Juckreiz vor und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass sich erhöhte Narben bilden. Voraussetzung dafür: Ausdauer. Denn das Produkt soll mindestens zweimal täglich – und über mehrere Wochen/ Monate – sanft in das vernarbte Gewebe einmassiert werden.

Olivenöl aus der Apotheke besorgen

Der Gang zur Apotheke kann sich lohnen – besonders bei der Behandlung von Narben. Denn kaltgepresstes Olivenöl aus der Apotheke ist mit einem Mindestgehalt an wirksamen Stoffen eine weitere, äußerst einfache Möglichkeit um das Narbengewebe zu pflegen. Das Öl aus der Apotheke verfügt in der Regel über mehr aromatische Stoffe und weist eine gleichbleibend hohe Qualität auf.

Permanent-Make-up

Dass Narben belastend sein können, beobachtet auch Innungsmeisterin und Kosmetikerin Eva Danner-Parzer in ihrem Vitalstudio in Perg immer wieder. Denn zu ihr und zahlreichen oberösterreichischen Fachexpertinnen kommen vor allem jene Kunden und Kundinnen, die nach einer möglichst natürlich wirkenden Lösung suchen: „Besonders in so sichtbaren Regionen wie dem Gesicht sind Narben, die oft eine hellere Farbe als der Rest der Haut aufweisen, unerwünscht. Durch die Pigmentierung, die im Rahmen des Permanent Make-up vorgenommen wird, werden die geschädigten Stellen und Linien farblich wieder dem aktuellen Hautton angepasst. So ist auf den ersten Blick oft nicht erkennbar, dass hier ‚nachgearbeitet‘ wurde.“ Die Behandlung des Narbengewebes erfolgt dabei unter individuellen Gesichtspunkten – oft in Etappen, über mehrere Sitzungen hinweg sowie unter Zuhilfenahme verschiedenster Techniken und Farben. Auch bei einer Permanent-Make-up Behandlung sind vorbereitende Maßnahmen zur Narbenbehandlung – wie bereits oberhalb erwähnt – empfehlenswert.

Weitere Methoden der Narbenbehandlung

All jenen, die die Narbe nicht überdecken, sondern lediglich verbessern möchten, bieten sich einige invasive Methoden an. Auch sie können das Erscheinungsbild von Narben stark verbessern:

  • Therapeutischer Ultraschall – bringt die Wirkstoffe in Narbencremes in tiefere Hautschichten.
  • Laser – tragen überschüssige Zellen des vernarbten Gewebes ab. Ein Experte muss entscheiden, welche Lasertechnik sich für den jeweiligen Narbentyp am besten eignet.
  • Operationen – können mit der richtigen Schnitttechnik wulstige Narben entfernen.
  • Kortison-Unterspritzungen – reduzieren an der Stelle das Bindegewebe und die Narbe erscheint flacher.
  • Dermabrasion – ist das Abschleifen von Narben durch ein Spezialverfahren.
  • Micro-Needling – hierbei werden Reize gesetzt, um die Zellneubildung anzuregen.
  • Kollagen und Hyaluronsäure – können tieferliegende Narben wieder auffüllen. Diese Substanzen werden allerdings vom Körper wieder abgebaut. Somit sind wiederholte Behandlungen notwendig.
  • Flüssiger Stickstoff – vereist nicht nur Warzen, sondern auch Narben, die anschließend abgetragen werden können. Diese Methode ist jedoch nur für kleinere Narben geeignet. Eine Neubildung ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Professionelle Unterstützung suchen

Jede Narbe ist anders. Die individuell richtige Narbenbehandlung zu finden ist daher gar nicht so einfach und ganz unabhängig davon, ob die Narbe überdeckt oder nur „verschönert“ werden soll. Unterstützung bieten sowohl Dermatologinnen und Dermatologen aber auch ausgebildete Kosmetikerinnen in Oberösterreich. Denn häufig werden verschiedenste Techniken miteinander kombiniert, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Weitere Informationen zum Thema Narben finden Sie hier

Sie haben noch Anregungen? Die Blogredaktion der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure der WKOÖ freut sich über jede Rückmeldung unter: fkm@wkooe.at

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